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Gabriele Klein

Diplom-Übersetzerin (BDÜ)
Deutsch | Englisch | Spanisch
Ermächtigt durch das Oberlandesgericht Köln
Fachgebiete Recht, Wirtschaft, Umwelt

Kurz angebundene Deutsche?

Treffen sich eine Österreicherin, eine Engländerin und eine Deutsche. Sagt die Österreicherin bedauernd: „Die Deutschen sind leider nicht sehr beliebt.“ Sagt die Engländerin mit kummervollem Blick: „Ja, das stimmt.“ Die Pointe – es gibt keine.

Das Gespräch hat tatsächlich stattgefunden, in sehr nettem Rahmen. Mit zwei sehr netten Kolleginnen bei einer Fortbildung unseres gemeinsamen Berufsverbandes BDÜ, des Bundesverbandes der Dolmetscher und Übersetzer.

Und leider ist es auch so. Wir Deutschen gelten international als kurz angebunden und unfreundlich. Längst haben wir unseren Bonus von der WM 2006 aufgebraucht, als man bei schönstem Sommerwetter bei uns zu Gast bei Freunden war und wir als feierfreudig und locker wahrgenommen wurden.

Warum aber ist das so? In meinem früheren Blogbeitrag Sprechen Österreicher und Deutsche tatsächlich die gleiche Sprache? habe ich schon mal geschrieben, dass den Österreichern die persönliche Komponente im Geschäftsverkehr sehr wichtig ist. Dass Sympathie häufig darüber entscheidet, ob ein Geschäft geschlossen wird oder nicht. Und so ist das offenbar in vielen Ländern weltweit.

Wir Deutschen dagegen sind zielorientiert und wollen auf den Punkt kommen. Das ist gar nicht kurz angebunden und desinteressiert gemeint, kommt aber bei den meisten anderen Nationen so an.

Daran musste ich denken, als ich kürzlich von jemandem aus Großbritannien eine Anfrage zur Zusammenarbeit bei einem Projekt erhalten habe, mit dem ich bis dahin noch keinen Kontakt hatte. Die Anfrage war sehr nett und etwas ausschweifend. Aus terminlichen Gründen konnte ich sie nicht annehmen und hätte normalerweise mit einer kurz gehaltenen Mail geantwortet. Stattdessen habe ich auch einmal etwas weiter ausgeholt als sonst.

Wenn wir uns im Umgang miteinander ein bisschen was von anderen Ländern abgucken, kann das gar nicht schaden. Halten Sie doch beim nächsten Telefonat einen kleinen Small Talk mit Ihrem ausländischen Gegenüber. Notieren Sie sich Stichpunkte zu Ihrem Kontakt und fragen Sie beim nächsten Mal nach. Das kostet zwar mehr Zeit, aber Sie werden ganz sicher davon profitieren. Und der andere auch, denn er bekommt ja schließlich einen kompetenten Geschäftspartner. Und netter ist es allemal.

9. August 2017

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